Unser erstes Projekt:
IM AUGENBLICK DES MOMENTS
Creator / Drehbuch: Henri Nicolas
Ein Familienwochenende eskaliert, als ein junges Paar zwei Flüchtlingskinder adoptieren will – und die Eltern entscheiden müssen, ob sie ihre Autorität verteidigen oder den Mut aufbringen, loszulassen.

Die Geschichte
Ein Familienwochenende im Spreewald. Ostern.
Esra (24) und Tim (22) verkünden ihren Eltern, dass sie zwei sudanesische Waisenkinder adoptieren wollen.
Für sie ist es Liebe. Für die Eltern klingt es nach Kontrollverlust.
Das Drama spielt sich nicht in großen Gesten ab, sondern in Blicken, Pausen, subtilen Machtspielen.
Ein Kammerspiel über Verantwortung, Liebe und den Mut zur Zukunft.
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Botschaft
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Im Augenblick des Moments erzählt von der Verantwortung der Jüngeren und vom Loslassen der Älteren.
Es ist eine Geschichte über Generationen, Macht und Hoffnung.
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Figuren und Konflikte
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Murat – Vater von Esra, Unternehmer, Autorität. Verkörpert die alte Ordnung.
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Esra – Tochter, still, nach innen gekehrt. Auf der Suche nach ihrer Stimme.
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Gülay – Mutter von Esra, Fürsorge und Angst. Ehrlich in ihren Zweifeln.
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Tim – Esra´s große Liebe, jugendlicher Idealismus. Unerschütterlich.
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Jan – Vater von Tim, Vermittler, loyal, schwankend.
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Annette – Mutter von Tim, Intellektuelle Antagonistin. Vernunft ohne Emotionalität.
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Soo-min – Jans Lebenspartnerin, Beobachterin mit ironischer Distanz, die in Zustimmung umschlägt.
Konflikt und Thema
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Die Familien Demir und Kraus leben in einem geordneten Mikrokosmos – einer moralischen Insel inmitten einer gleichgültigen Welt. Doch als Tim und Esra beschließen, zwei fünfjährige sudanesische Zwillinge nach Deutschland zu holen, wird dieses fragile Gleichgewicht erschüttert. Ihr Handeln, getragen von Mitgefühl und Verantwortung, stellt die gewohnte Ordnung infrage und ruft die unsichtbare Bedrohung der Geschichte hervor: die systemische Apathie.
Diese Apathie ist das Böse von außen – ein gesellschaftliches Klima der Angst und Bequemlichkeit, das die Menschlichkeit unterwandert. Die Familien werden gezwungen, Position zu beziehen: Anpassung oder Mut, Gleichgültigkeit oder Empathie.
Am Ende erkennt Murat in Esra jene moralische Klarheit, die er selbst verloren hat. Indem er ihr seine Macht überträgt, verwandelt er Autorität in Vertrauen. Es ist der Sieg des moralischen Mutes über die Apathie – ein stiller, aber tiefgreifender Triumph, in dem das Menschliche über das System siegt.

